Aufhebung des Verfütterungsverbotes
Der Umweltausschuss des Europäischen Parlaments hat sich mit einer Mehrheit für die Verfütterung tierischer Nebenprodukte ausgesprochen.Die Europäische Kommission hatte vorgeschlagen, die Verfütterung tierischer Nebenprodukte vom Schwein an Geflügel und Geflügel an Schwein zu erlauben.
Ebenso sollen tierische Nebenprodukte von Geflügel an Schweine verfüttert werden können.
PAP (processed animal protein), das heute bei der Schlachtung von Tieren übrigbleibe, werde zurzeit verbrannt oder ins EU-Ausland exportiert. Um den Proteinbedarf von Schweinen und Geflügel zu decken, werde Soja aus Übersee importiert. „Während die wertvollen tierischen Proteine exportiert werden, importieren wir tonnenweise Soja. Das kann doch nicht im Sinne einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft sein“, sagte beispielsweise Jens Gieseke (CDU), Mitglied im Umweltausschuss.
Kreuzkontaminationen nahezu ausgeschlossen
Die Argumentation, dass es durch die Zulassung von PAP zu Kreuzkontaminationen oder zu Verunreinigungen im Rinderfutter und damit zu einem erneuten Ausbruch von BSE kommen könnte, sei nicht stichhaltig. „Wir erlauben hier nur die Verfütterung von Schweinen an Geflügel sowie von Geflügel an Schweine. BSE ist aber eine reine Wiederkäuerkrankheit“, so Gieseke. Daher können Kreuzkontaminationen oder Verunreinigungen im Rinderfutter faktisch ausgeschlossen werden.
Zudem gebe es verschiedenste und sichere Testmöglichkeiten für den Nachweis von PAP in Tierfutter und kontaminiertes Futter müsste entsorgt werden. Auch die europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit EFSA sehe bei einer Wiederzulassung keine Gefahr für die menschliche oder tierische Gesundheit.